Der Klimagipfel der Vereinten Nationen (COP30), der derzeit in Belém, Brasilien, stattfindet, war von deutlichen Warnungen und dringenden Aufrufen zum Handeln geprägt, da die Staats- und Regierungschefs der Welt mit den immer schwerwiegenderen Folgen eines sich erwärmenden Planeten konfrontiert sind. Anschauliche Geschichten über Verwüstungen – von heftigen Hitzewellen und Überschwemmungen in Spanien über Dürre und Hungersnot in Namibia bis hin zum tragischen Verlust von Menschenleben durch Hurrikan Melissa in Haiti – unterstrichen die dringende Notwendigkeit einer globalen Zusammenarbeit.
Ein Planet in der Krise: Die direkten Folgen erleben
Der Gipfel fand in einem Jahr mit rekordverdächtiger Hitze und extremen Wetterereignissen statt, die auf den vom Menschen verursachten Klimawandel zurückzuführen sind, und machte die greifbaren Realitäten eines sich ändernden Klimas deutlich. Salah Jama, der stellvertretende Ministerpräsident Somalias, zog eine ernüchternde Bilanz: „Wälder verschwinden, der Wasserspiegel steigt und im Gegenzug wird die Lebensgrundlage der Menschen zerstört. Kurz gesagt, wir leben auf einem Planeten in der Krise.“
Da die Treibhausgasemissionen durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe und die Abholzung der Wälder weiter steigen, ist die Welt weiterhin auf dem Weg, einen globalen Temperaturanstieg von etwa 2,8 Grad Celsius zu erleben. Wissenschaftler warnen, dass bereits geringe Temperaturanstiege das Risiko extremer Ereignisse wie Hitzewellen, Waldbrände, Dürren, Stürme und Artensterben verstärken.
US-Abwesenheit und globale Enttäuschung
Das Fehlen der USA beim Gipfel stellt einen erheblichen Rückschlag dar. Präsident Trump hat die Risiken des Klimawandels konsequent heruntergespielt und aktiv fossile Brennstoffe gefördert, während er gleichzeitig das Wachstum erneuerbarer Energien behindert. Maina Vakafua Talia, die Umweltministerin von Tuvalu, ging darauf direkt ein und erklärte: „Tragischerweise hat sich der weltweit größte Emittent von Treibhausgasen aus dem Pariser Abkommen zurückgezogen. Herr Präsident, das ist eine beschämende Missachtung für den Rest der Welt.“
Auswirkungen auf die reale Welt und Aufrufe zu grundlegenden Maßnahmen
Während der Gipfelgespräche tauschten die Staats- und Regierungschefs Erfahrungen aus ihren eigenen Ländern aus. Kalani Kaneko, die Außenministerin der Marshallinseln, betonte, dass die Auswirkungen des Klimawandels deutlich erkennbar seien: „Das Meer steigt, die Korallen sterben und der Fischbestand verlässt unsere Küsten und geht in kühlere Gewässer.“ In Kenia haben Millionen Menschen unter Zyklen extremer Dürre und verheerender Überschwemmungen gelitten, was kürzlich zu einem Erdrutsch führte, bei dem viele vermisst wurden.
Kaysie Brown, Expertin bei der europäischen Forschungs- und Interessenvertretung E3G, bemerkte einen erneuten Fokus auf die Grundlagen: „In diesen ersten Tagen liegt der Fokus wirklich darauf, zu den Grundlagen zurückzukehren, dass der Klimawandel real und wichtig ist. Diese grundlegende Botschaft kann nicht als selbstverständlich angesehen werden.“
Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen: Eine wachsende Lücke
Über die Hervorhebung des Problems hinaus schlagen die Staats- und Regierungschefs Lösungen vor, einschließlich wirtschaftlicher Anpassungen. Der spanische Premierminister Pedro Sánchez forderte zusätzliche Steuern auf Premium-Flugreisen und Privatjets und erklärte, es sei nur fair, wenn jeder einen Beitrag leiste. Er plädierte auch dafür, die öffentliche Finanzierung neuer Projekte für fossile Brennstoffe einzustellen.
Allerdings bleibt die Sicherstellung der notwendigen finanziellen Mittel eine große Herausforderung. Trotz Zusagen ist die Hilfe für Entwicklungsländer zur Klimaanpassung im Jahr 2023 nach Angaben des Umweltprogramms der Vereinten Nationen um 7 Prozent zurückgegangen. Ein wichtiger Fonds, der gefährdeten Ländern helfen soll, sich von extremen Katastrophen zu erholen, ist nach wie vor erheblich unterfinanziert und funktionsunfähig. Ein neuer Fonds, der finanzielle Erträge für den Waldschutz verspricht, hat jedoch bereits über 5 Milliarden US-Dollar eingesammelt.
Geopolitische Spannungen und die Zukunft der Klimaverhandlungen
Der Gipfel konzentrierte sich nicht nur auf den Klimawandel. Auch geopolitische Spannungen und Rivalitäten zwischen Nationen haben die Diskussionen beeinflusst und die Bemühungen um einen Konsens erschwert. Shina Ansari, die iranische Vizepräsidentin, äußerte Kritik an den Angriffen der USA und Israels auf ihr Land. Staats- und Regierungschefs der Marshallinseln verurteilten Versuche von Nationen, darunter den Vereinigten Staaten, einen Vertrag zur Reduzierung der Emissionen der Schifffahrtsindustrie zu schwächen.
Die Diskussionen auf der COP30 unterstreichen die dringende Notwendigkeit einer verstärkten globalen Zusammenarbeit und Maßnahmen zur Bewältigung der eskalierenden Auswirkungen des Klimawandels. Allerdings werden die Sicherung der Finanzierung, die Bewältigung geopolitischer Komplexitäten und die Überwindung des Widerstands wichtiger Akteure von entscheidender Bedeutung sein, um im Kampf gegen die globale Erwärmung sinnvolle Fortschritte zu erzielen.
